Sabines Kajaktour zu (oder besser mit) den Robben am Pelican Point
Rush Hour an der Walvis Bay
Eine Kajaktour gehört seit vielen Jahren immer schon zu einem festen Ritual auf meinen Reisen. Es gibt für mich nichts Schöneres als auf dem Wasser mit eigener Kraft und im eigenen Tempo zu gleiten und dabei die Natur zu genießen. So hatte ich es mir auch bei meiner Tour in Namibia am Pelican Point nahe Walvis Bay vorgestellt: Ich paddle gemütlich auf dem Ozean und sehe ein paar Robben an der Küste und vielleicht auch im Meer. Aber diesmal war es anders.
Bereits die Fahrt vom Walvis Bay nach Pelican Point ist ein kleines Abenteuer, das zumindest die Hälfte durch den Tiefsand geht. Dabei sieht man die Flamingo Kolonie sowie andere Seevögel und vereinzelt laufen Schakale über den Strand.
Was ich dann allerdings im Wasser sehe, verschlägt mir fast dem Atem! Dort tummeln sich bestens gelaunt hunderte Robben, die ausgelassen miteinander spielen und anscheinend nur auf uns gewartet haben. Nachdem wir unsere Ausrüstung übergezogen haben und mit dem Kajak nur wenige Meter ins Wasser geglitten sind, sagt der Guide „haltet einfach mal Euer Paddel oder Eure Faust ins Wasser und wartet ab“. Ich halte also meine Faust ins Wasser und warte und warte. Schon bald springen die ersten Robben um mein Kajak und spritzen mich (mit Absicht?) voll. Dann merke ich etwas Borstiges am Finger - die Barthaare und schon bald bekomme ich eine kalte Nase in die Hand gedrückt bevor ich als Massagekissen „missbraucht“ werde. Die Robben gleiten immer wieder bäuchlings an meinen Fingerknochen lang, so als würden sich sie daran kratzen wollen. Und so sitzen wir gut 90 Minuten im Kajak, lassen uns nass spritzen und als Massagekissen benutzen und stellen uns die Frage, wer hier eigentlich mehr Spaß hat - wir oder die Robben.
