Kurioses aus Papua
Das Ritual der Krokodilmänner
Am Mittelsepik in Papua Neuguinea sind die sogenannten Krokodilmänner beheimatet, ein indigener Stamm, der bis heute noch an seinen alten Traditionen festhält. Das Krokodil wird von ihnen als spirituelles Schöpfungswesen verehrt. Nebst der Krokodiljagd im Sumpf führen die Dorfbewohner eine dreiwöchige Zeremonie durch, bei welcher jungen Männern als Zeichen des Eintritts in die Erwachsenenwelt ein schuppenähnliches Muster in die Haut eingeschnitten wird. Jeder junge Mann muss sich diesem Ritual unterziehen, erst dann darf er eine Familie gründen. Für die Männer ist dies der wichtigste Tag ihres Lebens. Die Vernarbung soll später wie eine Krokodilhaut aussehen. Je ausgeprägter der Narben-Panzer ist, umso besser. Dieser gilt als ein Schönheitsritual!
Die Skarifizierungen werden entsprechend auch Zeichen des Krokodils oder Biss des Krokodils genannt und in Rücken, Brust, Schultern und Schenkel geschnitten. Die Initianden erhalten mit den Narben und dem im Rahmen der Zeremonie angeeigneten Stammeswissen den Status erwachsener, heiratsfähiger Krieger.
Mit den als Krokodilbissen verstandenen Schnittwunden sterben die Männer im spirituellen Sinne und werden von dem Krokodil verschlungen und anschließend wiedergeboren. Sie symbolisieren somit die Abstammung der Menschen vom Urkrokodil.
Getragen werden die Narben beispielsweise von den Kaningara, den Iatmul und den Chambri.