Neuseeland zum Greifen nah

Monatelange Planung, die Koffer sind in Gedanken schon fertig gepackt – und dann kommt Corona. Plötzlich schließt eine Landesgrenze nach der anderen, Airlines streichen ihre Flugverbindung und viele Leute stellen sich ein und dieselbe Frage: Was passiert mit meinem Urlaub? Wie viele unserer Kunden musste auch ich schweren Herzens akzeptieren, dass ich wohl nicht an Karfreitag im Flieger Richtung Christchurch sitzen werde. Doch wer sagt denn, dass man nicht auch zuhause seine Neuseeland Träume wahr werden lassen kann? Macht es euch gemütlich und folgt mir durch einige meiner Tage auf meiner etwas anderen Reise zum anderen Ende der Welt.  

Tag 1 

Das Koffer packen und die Anreise zum Flughafen konnte ich mir zwar sparen, dafür machte ich es ab genau 11:55 Uhr – unserer geplanten Abflugzeit ab Düsseldorf – auf der Couch bequem und startete meinen „Herr der Ringe“ Moviemarathon. Mit knapp 12 Stunden war ich damit in etwa so lange beschäftigt, wie auch mein Flug nach Singapur gedauert hätte. Anstelle des kleinen Bildschirms am Vordersitz hatte ich aber ein großes Flat-TV (und auch um einiges mehr Beinfreiheit!) zur Verfügung, den On-Board Service habe ich durch einen Lieferdienst ersetzt. Meine restliche virtuelle Flugzeit fühlte sich dank dem heimischen Bett wie ein Upgrade in die Business Class an. 

Tag 4

Heute wäre ich eigentlich mit meinem Camper aus Christchurch aufgebrochen, mein Ziel war Lake Tekapo, wo für den Abend eine Stargazing Tour auf dem Programm stand. Campen & Sterne beobachten? Das geht doch auch von der heimischen Dachterrasse aus. Also kramte ich aus dem Keller mein Zelt aus, schlug es auf und legte mich am Abend mit meinem Fernglas auf die Lauer. Den Tourguide, welcher mir eigentlich erklärt hätte, welches Sternenbild ich denn gerade am Betrachten bin, ersetze ich einfach durch eine App. 

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Wellnesstag
mit neuseeländischem Weingenuss

Tag 8

Einmal tief durchatmen – für Tag 8 war eines der Highlights meiner Tour geplant, denn am heutigen Tag wollte ich im Te Waonui Rainforest Retreat einchecken und es mir in am Nachmittag in den Glacier Hot Pools am Franz Josef Gletscher bequem machen. In heißes Wasser setzen funktioniert dank Badewanne auch zuhause gut und so plante ich für heute einen Wellnesstag mit Entspannungsbad, Gesichtsmaske und Co. ein. Damit auch hier ein Hauch Neuseeland zu spüren war, durfte der Villa Maria Wein aus der Marlborough Region natürlich nicht fehlen. 

Tongariro Crossing.
Oder: das Matamata Düsseldorfs

Tag 16

Bei gutem Wetter hätte ich heute die Tageswanderung Tongario Crossing angetreten. Da ich es auch langsam ein wenig satt war, allein zuhause zu hängen, verabredete ich mich mit einer Freundin zu einer Wandertour im Umkreis von Düsseldorf. Wir entschieden uns für das vielversprechend klingende Rotthäuser Bachtal – was soll ich sagen? Wir wurden nicht enttäuscht. Natürlich erwartete uns keine surreal wirkende alpine Vulkanlandschaft, dafür fühlten wir uns ein wenig so, als hätte man uns nach Matamata gebeamt. Dafür sorgte ein Farmhaus, das inmitten einer grünen und hügeligen Landschaft lag. 

Düsseldorfer Paradiesstrand statt
Coromandel Halbinsel

Tag 19

Um meine Reise gemütlich ausklingen zu lassen, wollte ich die letzten Tage an einem der wunderschönen Strände der Coromandel Halbinsel verbringen. So machte ich mich mit dem Rad auf zum Paradiesstrand in Düsseldorf, um auch in meinem Urlaub zuhause ein wenig Sand zwischen den Füßen zu spüren. 


Ich kann nicht leugnen, dass ich nicht ab und zu ein wenig traurig wurde, dass ich meine eigentliche Reise nach Neuseeland nicht antreten konnte. Aber Trübsal blasen und deprimiert sein, bringt meiner Meinung nach nichts als graue Haare. Außerdem weiß ich eines ganz genau: Sobald die Grenzen wieder offen sind und man bedenkenlos reisen kann, werde ich meine Koffer packen und auch real im Flieger Richtung Neuseeland sitzen – denn ich verschiebe meine Reise. Du auch?