Ostern in anderen peruanischen Regionen
In Ayacucho, einer der religiösesten Städte Perus, gelten die Osterfeierlichkeiten als eine der wichtigsten Glaubensbekundungen des Jahres. Während den zehn Ostertagen ist die ganze Stadt in Bewegung, Bewohner und Besucher gleichermaßen tragen dazu bei, dass das Osterfest in Ayacucho neben dem in Sevilla zu den größten und intensivsten der Welt gehört. Hier vermischt sich die andine Kultur auf einzigartige, magische Weise mit dem Katholizismus und hüllt die ganze Stadt in Farben, Traditionen, Bräuche und feierliche Stimmung.
Auch in Huaraz, Hauptstadt der Region Áncash, finden sich ganz eigene Osterbräuche wieder, darunter die Prozession des Huaraquí, bei der die Bauern aus den Dörfern der Region um zwei Uhr morgens unter melancholischen Gesängen in die Stadt einmarschieren und so die Leiden Jesus Christus Revue passieren lassen. Ebenfalls einzigartig in Peru ist die Andacht der Bauerngemeinden an die sogenannten "Chunchus", wie die Mörder von Jesus Christus genannt werden. Da Christus ihnen vom Kreuz aus vergeben hat, sehen die Gläubigen die „Chunchus“ als Heilige an und bitten sie um verschiedene Gefallen wie den Schutz der Gemeinde oder eine gute Ernte.
In Chachapoyas, der Hauptstadt der Region Amazonas, findet die religiöse Hingabe in der Verehrung uralter Bilder Ausdruck. Vom Freitag vor der Karwoche bis zum Karsamstag werden in den Kirchen der Stadt Kunstwerke ausgestellt, welche die Leidenschaft, den Tod und die Auferstehung von Christus zeigen.
In der Dschungelregion Loreto wird das Leben und Leiden von Jesus Christus während verschiedenen Liturgien thematisiert. Es werden Beichten abgehalten und österliche Filme gezeigt. In den Kirchen werden „Misas Crismales“, Messen durch den Bischof, abgehalten und in den Straßen der Stadt findet der Kreuzgang statt. Die Bevölkerung genießt die freien Tage an den Ausflugszielen in der Umgebung und bei typischen Gerichten auf Basis von Fisch und Palmherzen.