Australiens Kimberley-Region

Im Nordwesten Australiens befindet sich mein absoluter Lieblingsort, vielmehr ist es eine riesige Region, die so schön ist, dass ich mich nicht auf einen einzelnen Ort hier festlegen kann. Um es halbwegs kurz zu machen, beschränke ich mich auf den Start und das Ende unserer abenteuerlichen Reise!

Schwül-heiße 45 Grad sind unser Begleiter, als wir uns am Nachmittag auf die Bootstour über den Lake Argyle begeben… wir spüren am eigenen Leib, warum die Reisesaison hier zum Sommer hin endet. Nichts desto trotz präsentiert sich der riesige Stausee südlich von Kununurra von seiner besten Seite. Die vielfältige Tierwelt, die es hier zu bestaunen gibt, lässt sich von der Hitze nur wenig beeindrucken. Wallabys, Süßwasserkrokodile und Pelikane, die lautlos über den See gleiten begegnen uns immer wieder. Sogar unser Aussi Guide ist irgendwann der Hitze überdrüssig. Er stoppt die Motoren, lässt den Anker herab und springt kurzerhand über Bord. Lange zögern wir nicht, es ihm nach zu machen. Das Wasser ist absolut herrlich und nach dem kurzen Badestopp führen wir die Tour fort. Die Sonne senkt sich langsam am Horizont und taucht die Landschaft in ein wunderbares Rot. Es heißt, dass nirgends in Australien die Sonnenuntergänge so schön sind wie am Lake Argyle. Spätestens, als wir erneut ankern und ins Wasser springen (diesmal mit einem Gläschen Sekt bewaffnet) kann ich das nur unterschreiben!

Die Kimberley Region ist sicherlich eines der letzten großen Abenteuer, die Australien zu bieten hat. Eine gewaltige Landschaft, wild und zerklüftet, geformt in Milliarden von Jahren und nur spärlich besiedelt. Überall finden sich Spuren der Ureinwohner, die dieses, für sie heilige Land, schon seit Urzeiten besiedeln.

Eine Fahrt auf der Gibb River Road, der legendären Viehtriebroute, führt Sie über Stock und Stein in das Herz der Kimberleys. Hier präsentieren sich beeindruckende Gebirgszüge, Gorges und bizarre Felsformationen. Auf zahlreichen Wanderungen unterschiedlichster Länge lässt sich die Tier- und Pflanzenwelt besonders gut erkunden. Fast immer lockt am Ende einer Schlucht ein natürlicher Pool mit einem erfrischenden Bad.

Ein kompletter Gegensatz dazu bildet die nahezu ausschließlich über den See- oder den Luftweg zugängige Küstenregion. Hier finden Sie über 1000 Inseln, die von türkis-leuchtendem Wasser umgeben sind, Buchten, die weit ins Land hineinreichen und an deren Ende nicht selten versteckte, paradiesische Wasserfälle warten und die einzigen horizontalen Wasserfälle der Welt. 

Nach der fast endlos erscheinenden, holprigen Fahrt über die rote Sandpiste, erreichen wir einen Ort, der unsere Vorstellung vom Paradies beinahe schon übertrifft. Das Cape Leveque an der Spitze der Dampier Halbinsel. Leuchtendrote Felsen treffen auf schneeweißen Sand und türkisblaues Meer. Die wenigen Unterkünfte und Campingplätze des Kooljaman, sind so dezent in die Landschaft eingebettet, dass sie kaum auffallen und das Gefühl von Einsamkeit nicht mindern. Einzig der weiße Leuchtturm erinnert daran, dass hier Menschen siedeln.

Elisabeth Petersen - Filiale Trier


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