© Swiss Travel Costa Rica

Costa Ricas Weg zur Nachhaltigkeit

Trotz der kleinen Landfläche Costa Ricas, werden die Themen Nachhaltigkeit und Artenschutz im Land großgeschrieben. Doch dies hat sich erst über die Jahre entwickelt und war nicht immer der Fall. Bevor ein Umdenken stattfand, waren drei Viertel des Waldes abgeholzt und der Ackerbau und die Viehzucht hätten die Natur des Landes beinahe zerstört.

Heute sind rund 50 Prozent des Landes von Wäldern bedeckt. Etliche Schutzzonen wurden für den Natur- und Arternschutz eingerichtet. Es wurden schon ganze Nationalparks wegen eines zu großen Touristenansturms geschlossen – um die Natur zu schützen. Und auch eine Ökosteuer auf Benzin wurde als aller erstes in Costa Rica eingeführt. Diese Überzeugung, die für den Schutz von Flora und Fauna steht, wird auch im Motto des Landes deutlich: „Pura Vida“ (das pure Leben). 

Dabei kommen die Costaricaner mit innovativen Konzepten auf, die einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt ermöglichen. Eines davon findet sich im Selvatura Adventurepark in Monteverde. Neben den Bereichen, welche für das Zip Lining und die Spazier-Routen reserviert sind, verfügt der Selvatura Park über eine gleich große Fläche, welche unbebaut ist. Diese dient dem Natur- und Artenschutz.

Auch den Aufbau der Hängebrücken-Routen nutzen die Parkbetreiber als Möglichkeit den Besuchern das Thema Umweltschutz näher zu bringen. Als Besucher startet man unten und arbeitet sich auf den acht Hängebrücken immer höher hinauf in den Dschungel. Dies symbolisiert den Kampf der Pflanzen um Licht. Da auf dem Boden des Dschungels nur wenig Licht ankommt, ranken sich die Pflanzen und Bäume nach oben zum Himmel. Dieses Erlebnis soll das Bewusstsein für den Schutz von Flora und Fauna verstärken.

Ein weiteres Beispiel für die Bemühungen Costa Ricas für Nachhaltigkeit im Land ist die Finca LIFE (Low Impact For Earth) in Monteverde. Dies ist eine 84 Hektar große Farm, die auf einer Hälfte dieser Fläche Kaffee anbaut. Die andere Hälfte dient dem Arten- und Umweltschutz. In den 50er Jahren wurde hier Zuckerrohr angebaut, doch man schwenkte im Zuge der Nachhaltigkeitsbewegung auf Kaffee um, da dies für die Natur weniger belastend ist. Auf der Finca LIFE kommen außerdem nur natürliche Bestäuber, wie Insekten und der natürliche Effekt des Windes zum Einsatz. Um die Umwelt zu schonen, wird auch auf Handarbeit gesetzt, wobei auch sehr stark auf faire und respektvolle Arbeitsbedingungen geachtet wird. Neben einer fairen Bezahlung werden Wohnkosten sowie Kosten für den öffentlichen Verkehr von der Finca übernommen. Außerdem gibt es einen Organic-Garden, der den Menschen eine gesunde Ernährung ermöglichen soll. Zusätzlich steht den Arbeitern gratis Wlan zur Verfügung, damit sie mit Freunden und Familien in Kontakt bleiben können.

Auch im Bereich der Aufforstung ist Costa Rica aktiv. Vor einigen Jahren wurden in Costa Rica erfolgreich die ersten Teakholz-Bäume gepflanzt, welches eine neue Holzsorte ist, die mehr Vielfalt bringt. Die Bäume dürfen erst gefällt werden, wenn diese ausgewachsen sind – und dies auch nur mit einer speziellen Genehmigung. 1996 wurde zudem ein Gesetz gegen die Abholzung erlassen. Außerdem wird auch Aufklärung und Schulbildung betont. Das Land investiert dementsprechend viel in die Bildung. Und auch im Bereich Abfall ist Costa Rica aktiv. Wer beispielsweise Abfall aus seinem Fahrzeug wirft, kann mit einer Strafe von 175 bis 260 Euro rechnen. Außerdem nutzt Costa Rica alternative Energieformen wie Windenergie, Solarenergie, sowie Gas und Thermalenergie.

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